Ein bisschen Wasserchemie

Karbonathärte (°dKH):

Die Bildner sind Carbonat- und Hydrogencarbonat- Ionen  und reagieren alkalisch. Hohe KH-Werte haben auch einen hohen pH-Wert zur Folge. Ein ausreichend hoher Wert puffert den pH-Wert, schützt also vor einem gefährlichen Abfallen des pH-Wertes.

Handelsüblicher Test für °dKH

 

Messung der Karbonathärte

Für die Karbonathärte gibt es 2 Methoden die auf Indikatoren beruhen. Bei der ersten wird einer bestimmten Menge Aquarienwasser ein Indikator tropfenweise zugegeben. Die Anzahl der Tropfen bis zur Änderung der Farbe ist hierbei ein Maß für die Karbonathärte. Bei der zweiten Methode wird ein Indikatorstreifen kurzzeitig in das zu messende Wasser gehalten. Nach einer bestimmten Verweilzeit wird anhand einer Farbskala der Wert abgelesen.

pH-Wert :

Dieser Wert gibt das Verhältnis der Säuren und Basen im Wasser wieder. Die Skala geht von 0 bis 14 ,wobei  7 die neutrale Mitte ist. Höhere Werte liegen bei Laugen vor. Unter 7 reagiert das Wasser sauer. Eine Änderung von pH 7 auf 6 bedeutet eine Zehnfache Erhöhung der Säuremenge. In der Aquaristik sind pH-Werte zwischen 6 und 8 am gebräuchlichsten.

Änderung der Karbonathärte:

Zum Erhöhen gibt man Natriumhydrogencarbonat (auch Natron genannt) aus der Apotheke oder ein im Zoohandel angebotenes Produkt zu. Es ist aber immer besser dies erst in einem Eimer vorab anzurühren, damit es nicht zu konzentriert mit den Fischen in Berührung kommt. Bestimmte Gesteinssorten vermögen ebenfalls den KH-Wert nach oben zu bewegen. Eine Erhöhung sollte jedoch nur in kleinen Schritten von ca. 1°dKH pro Tag erfolgen.Zum senken kann man das Aquarienwasser mit vollentsalztem Wasser  mischen.

Messung des pH-Wertes

Für die Bestimmung des pH-Wertes gibt es 3 Meßmethoden. Neben dem Indikatorstreifentest und dem Tropftest gibt es ein elektronisches Verfahren. Mit einer ins Aquarium eingetauchten Bezugselektrode und einer Meßelektrode, die beide üblicherweise in einem Glasgehäuse sitzen, wird dieser Wert sogar bis auf zwei Nachkommastellen angezeigt. Bei regelmäßiger Eichung und gelegentlicher Säuberung bekommt man hierbei exakte Meßergebnisse.

 

Osmoseanlage

pH-Wert Änderung:

Durch verstärkte Wasserbewegung und Belüftung des Wassers steigt der pH-Wert an. Durch Zugabe von pH-Plus –Präparaten aus dem Zoohandel läßt er sich ebenfalls nach oben korrigieren. Durch eine Erhöhung der Karbonathärte erhöht sich auch der pH-Wert. Durch ansäuern mit Eichenextrakt oder auch pH-Minus- Präparaten läßt sich der Wert senken. Ein filtern über Torf ist sicherlich die natürlichste Methode dies zu erreichen. Eine weitere Möglichkeit ist die CO2-Zugabe mittels CO2-Anlage.

Kohlendioxid (CO2 ):

CO2 ist ein Gas welches von Lebewesen bei der Atmung freigesetzt wird. Es kann sich in Wasser lösen. Nur ein geringer Teil von ca. 0,1 % reagiert mit dem Wasser und wird zu Kohlensäure. Diese senkt den pH-Wert. Das CO2 ist als Pflanzennährstoff sehr wichtig.
Messung des CO2 - Gehaltes

Die Bestimmung des  ist mit Hilfe eines sogenannten pH- Dauerindikator tendenziell möglich. Er wird von innen mit einem Sauger im Aquarium befestigt. Einer kleinen Menge Aquarienwasser werden wenige Tropfen Indikator zugegeben. Nun kann durch die Färbung kontinuierlich festgestellt werden ob zuviel, zu wenig oder ausreichend CO2 vorhanden ist. Einen Messwert erhält man mit im Zoohandel erhältlichen Reagenzien, die aber leider sehr schnell verderben.

Mittel zum ansäuern

CO2 – Gehalt ändern:

Die einfachste und gängigste Methode den CO2 – Wert zu erhöhen besteht im Einsatz einer CO2-Anlage. Das in der Druckflasche befindliche CO2 wird über eine Armatur im Druck reduziert und ein Reaktor, Diffuser oder am einfachsten ein Sprudelstein verteilt es im Wasser. Für kleine Becken können Bastler auch das sogenannte Gärungsverfahren nutzen. Eine Mineralwasserflasche wird mit Zucker und Wasser gefüllt. Hinzu kommt Hefepulver. Durch einen die Flasche verschließenden durchbohrten Stopfen wird ein Luftschlauch geführt. Das andere Ende des Schlauches wird auf einen Sprudelstein gesteckt. Die nach ein paar Stunden einsetzende Gärung kann ein kleines Becken bis zu 4 Wochen mit CO2 versorgen. Ein senken des Kohlendioxidgehaltes ist normalerweise nicht nötig, kann aber durch starke Bewegung der Wasseroberfläche und Belüftung mit einem Sprudelstein geschehen.

Die drei Werte stehen direkt miteinander in Verbindung!

Kennt man zwei der Werte, lässt sich der dritte ermitteln.

Sinnvolle Grenzwerte:

 

Für den Normalaquarianer sind Karbonathärten zwischen 3 und 15 °dKH sinnvoll. Unter 3 °dKH ist die so wichtige Pufferung nicht ausreichend gegeben. Schon geringe CO2- Zugaben lassen den pH-Wert zu tief fallen. Der pH-Wert sollte für das so häufig gepflegte Gesellschaftsbecken um 7 liegen. Hierdurch lassen sich die meisten Fischarten gut halten. Für die Pflege von Südamerikanern sind Werte zwischen 6 und 7 besser geeignet. Buntbarsche aus den ostafrikanischen Grabenbruchseen bevorzugen Werte zwischen 7,5 und 8,5. Ein sinnvoller CO2- Gehalt liegt für ein bepflanztes Aquarium zwischen 10 und 30 mg/l. Bei härteren Wässern muss er entsprechend höher liegen. 100 mg/l sollten allerdings im Interesse der Fische nicht überschritten werden.