SüdamerikanischeWelse

Zucht

 

Unterfamilie Ancistrinae

Einige Ancistrus- und Hypancistrusarten lassen sich recht problemlos zum ablaichen bewegen. Das Vorhandensein eines geeigneten Ablaichplatzes, wie z. B. eine Tonhöhle, Gesteinsspalten oder eine Kokosnussschale, reicht oft schon aus. Wenn das Wasser dann noch weich bis mittelhart ist, sind die wichtigsten Vorraussetzungen für diese Arten erfüllt. Andere Arten brauchen dagegen weiches und saures Wasser und eine zusätzliche Strömung um zum Ablaichen bewegt zu werden.

Der Wasserwechsel mit um mehrere Grad kälterem Wassers wirkt oft Wunder.

 

Tipp: Die richtige Größe der Bruthöhle spielt eine wichtige Rolle. Deshalb gleichzeitig Röhren verschiedener Größe ins Zuchtbecken platzieren.

 

Ancistrus cf. "dolichopterus" – Weibchen legen 70 bis 100 Eier unter das Höhlendach, welche dann ausschließlich vom Männchen betreut werden. Nach 4 bis 5 Tagen schlüpfen die Larven um dann nach weiteren 6 bis 7 Tagen freizuschwimmen. Kurz danach verlassen sie auch erstmals das Versteck und der Brutpflegetrieb des Männchens erlischt. Die Jungwelse werden nun mit Artemia- Nauplien und Staubfutter ernährt. Wurzelholz sollte auf jedem Fall im Aufzuchtbecken vorhanden sein. Das ständige abraspeln der Wurzeln scheint für die Verdauung dieser Welse sehr wichtig zu sein.

 

Hypancistrusarten legen nur sehr wenige Eier ( 6-12) die aber sehr groß sind.

Arten der Gattung Peckoltia sind nur schwer zur Nachzucht zu bringen.

Ancistrusgelege

Bruthöhlen mit einseitiger Öffnung

 

Maultaschenbrüter der Unterfamilie Loricariinae

Besondere Wasserparameter sind bei vielen Arten nicht erforderlich. Beim laichen werden in Intervallen eine geringe Zahl Eier vom Weibchen gelegt, dann vom Männchen befruchtet und in die Maultasche aufgenommen. Die Eier haften in Traubenform aneinander. Nach ca. 10 Tagen schlüpfen die Jungwelse. Diese können nun separat aufgezogen werden. Artemia salina und gefrostete Cyclops sind als Erstfutter erste Wahl. Später wird der Futterplan mit Tabletten und größerem Frostfutter ergänzt.
Loricaria simillima bei der Brutpflege

Unterfamilie Corydoradinae

Es gibt verschiedene Methoden um Panzerwelse zum Ablaichen zu stimulieren. Was bei einer Art schnell zum Erfolg führt ist bei anderen Arten oft mehr oder weniger unwirksam.

Folgende Methoden werden von vielen Züchtern erfolgreich angewendet.

  1. Die Pflegebedingungen werden mehrmals gewechselt. Dies simuliert die Regenzeit im natürlichen Biotop.

    • Wassertemperatur durch Zugabe von kälterem Wasser um 2-3 °C senken.

    • Fütterung in Häufigkeit und Art ändern

    • Die Wasserhärte wird durch den Einsatz von entmineralisiertem Wasser herabgesetzt

    • Zusätzlich eine starke Strömung erzeugen

  2. Gleichbleibende Bedingungen stimulieren einige Arten besser als ein steter Wechsel.

  3. Imitieren von Dämmerung

Beim Ablaichen werden in einer T-Stellung die Eier in die zur Tasche geformten Bauchflossen abgegeben. Die Männchen geben dann das Sperma ins Wasser ab. Die befruchteten Eier werden an verschiedenen Stellen angeheftet. Die Aquarienscheiben, Pflanzenblätter oder ein Laichmop sind hier zu nennen. Nach 3 bis 5 Tagen schlüpfen die Larven. Nach weiteren 3 Tagen ist der Dottersack aufgezehrt. Nauplien von Artemia salina werden als Erstfutter gegeben.

Die Zuchttiere sollten nach dem Ablaichen umgesetzt werden. Man kann aber auch die Eier absammeln und in einem separaten  Aufzuchtbecken zum Schlupf bringen.